Vom Reststück zum Ins­trument

 Creapolis
Jeden Montagabend im Wintersemester war Ralf Probst im CREAPOLIS Makerspace, um in der Holzwerkstatt gemeinsam mit Studierenden Cajóns zu bauen. Jedes der entstandenen Instrumente ist ein Unikat.

Dipl. M./ML Ralf Probst ist Musikpädagoge und bietet an der Hochschule Coburg unterschiedliche Lehrveranstaltungen im Bereich Musik, Kultur und ästhetisch-kreative Praxis an. Vor seinem Studium hat er eine handwerkliche Ausbildung gemacht. Deshalb liegt es eigentlich schon auf der Hand, dass er sich für seinen Kurs „Upcycling-Instrumente aus Holz im Fokus der Nachhaltigkeit“ den CREAPOLIS Makerspace anstelle eines herkömmlichen Seminarraums ausgesucht hat. „In der Lehrveranstaltung ging es um das Umsetzen von lösungsorientierten Ansätzen in die Praxis. Meine Idee war es, aus Reststücken Schlaginstrumente zu bauen“, sagt er. Für ihn als Dozent war es besonders spannend zu sehen, wie die Studierenden mit unterschiedlichem Ausgangsmaterial individuelle Cajóns gebaut haben.

An seinem Kurs haben Studierende aus den Studiengängen Soziale Arbeit und Elektro- und Informationstechnik teilgenommen. Der Kurs konnte für das Studium Generale besucht werden. „Ziel war es, Fachfremdes kennenzulernen. Wir haben den Bau eines Instruments mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden, indem wir für den Bau Rest- und Abfallstücke verwendet haben.“ Die Studierenden durften alles mitbringen, was sie an Materialien finden konnten. So sind individuelle Cajóns entstanden.

Schrankwand als Baumaterial

Eine der Teilnehmerinnen war Klara Schwenk, die im dritten Semester Soziale Arbeit studiert, hat sich für den Kurs angemeldet, weil sie im Sommersemester bereits einen ähnlichen Kurs belegt hat. „In dem Kurs haben wir auch Cajóns gebaut – aber mit einem fertigen Bausatz.“ Als Material für ihr neues Cajón hat sie die Rückwand eines Schrankes und die Reste einer Maschinenverpackung benutzt. „Mir macht es Spaß, mit dem Cajón aus dem letzten Semester Rhythmen zu spielen. Außerdem singe ich gerne – früher habe ich auch mal Klavier gespielt“, sagt Klara. Für sie war es sehr spannend zu sehen, wie aus Alten im Laufe des Semesters etwas Neues entstanden ist.

Erfahrungen im Handwerk sammeln

Jakob Sedlmeyer studiert im fünften Semester Elektro- und Informationstechnik und hat den Kurs für sein Studium Generale belegt. „Ich finde es cool, selbst ein Instrument zu bauen“, sagte er bereits Ende November bei einem der ersten Kurstermine. Sein Cajón wurde im Laufe des Semesters mit dem Logo der Kirchenband versehen, in der er singt und Klavier spielt. Als Material hat er Holz verwendet, das er auf dem Dachboden gefunden hat. „Bevor ich diesen Kurs belegt habe, konnte ich nur wenig handwerkliche Erfahrung sammeln“, sagt er. Durch die Teilnahme hat er neue Einblicke bekommen.

Eine weitere Teilnehmerin war Corinna Schnapp. Die Studentin der Sozialen Arbeit hat sich für das Seminar angemeldet, weil sie es cool fand, mal was anderes zu machen. „So eine Möglichkeit hat man nicht immer.“ Sie hat ihr Cajón mit verschiedenen Elementen, die sie cool findet, gestaltet. So sind auf der einen Seite Elemente von Disney und Harry Potter eingraviert. Als Schallloch hat sich Corinna für den Umriss des Lichtenfelser Pfadfinderstamms, bei dem sie Mitglied ist, entschieden. „Ich spiele Gitarre, E-Gitarre und auch Ukulele und wollte schon immer ein Cajón.“ 

Autorin: Cindy Dötschel, 29. Januar 2024

 

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