Ein vergoldetes Pferd, das in zwei Richtungen schaut, Töpfchen, die zu einer Skulptur getürmt werden können, geflochtene Körbchen, goldene Verzierungen. Für ihre Ausstellung ARCHEOART, die am Wochenende beim Lichtenfelser Korbmarkt im Archiv der Zukunft gezeigt wird, hat unsere Makerin Kristina im CREAPOLIS Makerspace einige Stunden verbracht.
Kristina arbeitet in Teilzeit als Lehrkraft für Gestaltung in der Lichtenfelser Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung und ist freiberufliche Designerin und Künstlerin. „Die Ausstellung ist aus einer Aufgabe entstanden, die ich mir für meine Schülerinnen und Schüler überlegt habe – die haben aber nicht so richtig angebissen, also bin ich das Projekt selbst angegangen“, sagt sie.
Das Archiv der Zukunft hatte sie sowieso schon angefragt. „Dort, wo das Archiv steht, haben sich früher Handelswege gekreuzt. Archäologen haben Gegenstände gefunden, die zwischen dem elften und dem 13. Jahrhundert datiert werden. Für meine Ausstellung habe ich diese Gegenstände teils eins zu eins in PLA oder Keramik ausgedruckt und teils gestalterisch frei interpretiert und neugestaltet.“ Durch die Zusammenarbeit mit dem Technologietransferzentrum (TTZ) Oberfranken: Digitale Intelligenz in Lichtenfels und der Hochschule Coburg konnte sie sogar Teile aus Bronze realisieren.
Antikes wird zu Designelementen
In der Machbar, der Zukunftswerkstatt des FADZ, wurden die Funde bereits 3D-gescannt. „Manche Scans, vor allem deren Oberfläche, wurden im CREAPOLIS Makerspace nachbearbeitet und die Funde mit dem Kunststoff-3D-Drucker und dem Keramik-3D-Drucker nachgedruckt“, sagt die Künstlerin. Für originalgetreuere Ergebnisse hat sie die Oberfläche der Drucke noch mit Schleifpapier nachbehandelt.
„Unter den Funden waren auch Pferdchen, die in zwei Richtungen schauen – für die Drucke habe ich Filament in verschiedenen Farben gewählt und einen Teil mit Blattgold veredelt.“ Die Töpfe aus dem 3D-Drucker hat Kristina so zusammengestellt, dass sie zu einer Skulptur gestapelt werden können. Die Künstlerin mag es, dass Design veränderbar ist. „Mir gefällt es, dass Artefakte aus der Antike gleichzeitig zu Designelementen werden können und Dinge verfremdet und verändert werden können.“
Nächstes Ziel: Porzellan-3D-Druck
Kristina ist bereits seit 2023 regelmäßig im CREAPOLIS Makerspace. Damals hat sie einen Grundkurs für Additive Fertigung an der Hochschule Coburg bei Prof. Dr. Markus Stark belegt. „Er hat uns den CREAPOLIS Makerspace gezeigt und so bin ich zum Keramikdruck gekommen“, erinnert sie sich. Der Lichtenfelserin war es schon immer wichtig, Material zu nutzen, das natürlich und recyclebar ist. Ihr nächstes Ziel ist es, mit Porzellan am 3D-Drucker zu arbeiten. „Bis es soweit ist, muss ich aber noch einige Stunden investieren.“