Ein Bonus für mehr Nachhaltigkeit

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Reparaturen sind oft zu teuer. Deshalb entscheidet sich die Mehrheit der Verbraucher für den Kauf neuer Geräte. Mit der Einführung eines Reparaturbonus könnte sich das bald ändern. Dafür hat eine entwicklungspolitische Organisation aus Berlin eine Petition gestartet.

„Kaputte Geräte zu reparieren lohnt sich oft finanziell nicht, ökologisch betrachtet natürlich immer“, sagt Frank Eisenwiener, der sich ehrenamtlich beim Repair-Café engagiert. Aus diesem Grund landen viele Elektrogeräte auf dem Müll. In Thüringen und Sachsen sowie Starnberg und Potsdam gibt es einen Reparaturbonus, mit dem dieser Entwicklung entgegengewirkt werden soll. „In Thüringen werden Reparaturen bis zu 200 Euro auf Antrag bis zu 50 Prozent bezuschusst", erklärt er die aktuelle Sachlage. In den vergangenen zwei Jahren wurden alleine in Thüringen insgesamt 17.781 Anträge bearbeitet und ausbezahlt.

Besucher von Repair-Cafés würden profitieren

Bald könnte es einen solchen Reparaturbonus bundesweit geben. Dafür setzt sich die entwicklungspolitische Organisation INKOTA aus Berlin ein. Die Organisation hat eine Petition gestartet, die sich an die Bundesregierung richtet. „Führen Sie nach Vorbild Österreichs einen bundesweiten Reparaturbonus ein. Der Staat muss 50 % der Reparaturkosten bis zu 200 € übernehmen“, heißt es auf der Website ­der Petition.

Von dem Bonus sollen auch die Besucher von Repair-Cafés profitieren. „Bei Reparaturen in Repair-Cafés oder Reparatur-Initiativen werden in den Ländern und Städten, die bereits den Reparaturbonus haben, bei einer nachgewiesenen erfolgreichen Reparatur zumindest die Kosten für die Ersatzteile ab 25 Euro zur Hälfte bezahlt“, sagt Frank Eisenwiener. Niedrigere Beträge könnten wegen des Verwaltungsaufwands nicht eingereicht werden.

Rückblickend auf die in den letzten Jahren durchgeführten Reparaturen bei den Coburger Repair-Cafes, bei denen übrigens über 80 Prozent erfolgreich abgeschlossen wurden, kamen hauptsächlich Haushalts- und Unterhaltungselektronik auf den Tisch. Sofern zusätzliche Ersatzteile benötigt wurden und diese nicht bereits in der „Grabbelkiste“ vor Ort verfügbar waren, lagen die Kosten dafür meistens unter 10 Euro, beziehungsweise im niedrigen zweistelligen Bereich.

Förderungprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“

Die Initiatoren fordern zudem, dass das seit Anfang 2022 angekündigte Aktions- und Förderungprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ gestartet werden soll. Des Weiteren soll sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für ein herstellerunabhängiges Recht auf Reparatur einsetzen. Diese Forderung beinhaltet den Zugang zu Ersatzteilen für alle sowie ein reparaturfreundliches Design der Geräte.

Autorin: Cindy Dötschel, 29. August 2023

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