KERAMIK AUS DEM 3D-DRUCKER

 Creapolis
Wer Porzellan drucken möchte, braucht vor allem eins: Geduld. Denn das Material muss auch ohne Stützstruktur in Form bleiben.

Ursprünglich wollten Julia Knötzele, Leonhard Wellnhofer und Lenka Zacharias, die im sechsten Semester Integriertes Produktdesign studieren, für ihr Semesterprojekt „Hacking the Porcelain Industry“ unter der Leitung von Professorin Natalie Weinmann einen 3D-Porzellan-Drucker bauen. Weil es im CREAPOLIS Makerspace aber schon einen gibt, konnten sie diesen Schritt überspringen: „Wir haben schon einfache Schalen und Geometrien gedruckt und sind dabei, die Grenzen des Geräts auszutesten – zum Beispiel, wie steil man Überhänge drucken kann“, sagt Leonhard.

Zu Beginn der Projektphase sei alles noch sehr offen gewesen. „Wir haben mit dem Material experimentiert“, sagt Julia. Jetzt gehe es darum, die Zusammensetzung des Porzellans so zu verändern, dass es in Form bleibt. Eine „optimale Masse“ muss her, denn das Ziel der Studierenden ist es, irreversible Verbindungen zu drucken und zuverlässig ihre Ideen schnell greifbar zu machen – nur eben aus Porzellan und nicht aus Kunststoff.

Weil die Studierenden, anders als beim herkömmlichen 3D-Drucker, nicht auf Stützstrukturen zurückgreifen können, gestaltet sich das als äußerst schwierig. „Wir probieren zum Beispiel, Guarkernmehl zu der Masse hinzuzufügen“, sagt Leonhard. Das Mehl wird in der Lebensmittelindustrie als Verdickungsmittel eingesetzt. Alternativ wäre es noch eine Möglichkeit, das gedruckte Objekt von außen mit Speisestärke oder einem anderen Pulver anzutrocknen, das Wasser aufnimmt. Noch sei die Konsistenz nicht zuverlässig genug. Bisher muss ein Heißluftföhn eingesetzt werden, um der Struktur schnell Stabilität zu geben.

Der Bauraum des 3D-Druckers ist auf eine Höhe, Länge und Breite von 18 Zentimetern beschränkt – alles, was darüber hinausgeht, würde auch den Rahmen einer Semesterarbeit sprengen. „Sonst funktioniert alles, wie bei jedem anderen 3D-Drucker auch“, sagt Julia. Unter anderem muss ein G-Code geschrieben werden, der dem Gerät letztendlich übermittelt, was zu tun ist. Wann der 3D-Porzellan-Drucker für alle Maker nutzbar sein wird, ist noch nicht absehbar.

Autorin: Cindy Dötschel, 20. April 2023

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