„Ich mache seit Jahren Upcycling“, sagt Schreiner Rudi Worofka. Weil er sein Wissen weitergeben möchte, hat er im Rahmen der Projektwoche „IMPACT’24 – das Lern- und Innovationsfestival“ der Hochschule Coburg das zweite Jahr infolge einen Kurs in unserer Holzwerkstatt angeboten. Die zwölf Studis hatten die Aufgabe, aus Reststücken von IKEA neue Möbelstücke zu bauen. „Bei meinen Upcycling-Projekten arbeite ich zu 80 Prozent mit IKEA-Material, das sonst weggeworfen wird. Dabei verwende ich ausschließlich Neuware.“ Die Materialien sind übrig, wenn zum Beispiel einzelne Bretter als Ersatzteile aus den Kartons genommen werden.
Unterschiedliche Herangehensweisen
In zwei Gruppen aufgeteilt waren die zwölf Studis, die sich für das Projekt „Upcycling und ,cradle to cradle‘ – ,Zurück in die Zukunft‘“ angemeldet hatten, von Dienstag bis Donnerstag im CREAPOLIS Makerspace. Die Herangehensweise war völlig unterschiedlich. „Eine Gruppe hat Das Material vor Ort durchgeschaut und direkt losgelegt. Die andere Gruppe hat das Material im Vorfeld gesichtet und einen Plan gemacht“, sagt Rudi. Im Laufe der Woche sind verschiedene Möbel
Nina ist eine der zwölf Teilnehmer:innen. „Wir schenken den Reststücken ein neues Leben“, sagt die Studentin der Sozialen Arbeit. Sie hat die Zeit in der Holzwerkstatt genutzt, um einen Kinderstuhl zu bauen, den sie einer Freundin schenken möchte. Die Kulmbacherin hat das Projekt vor allem wegen des praktischen Aspekts gewählt – in den vergangenen Tagen konnte sie in der Holzwerkstatt unter Anleitung von Rudi einige Tools, wie den Forstnerbohrer oder die Schleifmaschine ausprobieren.
Ein weiterer Seminarteilnehmer ist Max, der im vierten Semester Applied Digital Transformation studiert. Er hat aus verschiedenen Brettern und einem Stück Möbelrückwand ein Gewürzregal für seine Wohnung hergestellt. Bei Seminarbeginn ist er gedanklich durch seine Wohnung gegangen und hat überlegt, was er brauchen könnte. „Für eine bessere Klangatmosphäre in einem der Räume hätte ich auch einen Schallabsorber gebraucht. Mit den vorhandenen Materialien war das Gewürzregal aber besser umsetzbar“, sagt der Kronacher. Für die Seiten hat er zwei rustikalere Holzlatten verwendet, das Holz für die Querbalken war feiner. In der Projektwoche hat er einiges mitgenommen. „Ich habe einiges rund um das Thema ,Upcycling‘ mitgenommen und habe einige Maschinen gezeigt bekommen.“ Weil die Zeit im CREAPOLIS Makerspace sehr kurz war, möchte er seinem Gewürzregal im LCC FabLab in Kronach noch einen letzten Feinschliff verleihen.
IMPACT’24: Finale in der Säulenhalle
Für den theoretischen Input waren Dr. Christian Schadt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrender an der Hochschule Coburg im Projekt ERIC, und Prof. Dr. Mathias Wilde, der an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik lehrt und forscht, als Projektpaten verantwortlich. „Für das Projekt hatten sich Studierende aus den Studiengängen Soziale Arbeit, Applied Digital Transformation und Design angemeldet. Die Teilnehmer:innen hatten so die Möglichkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und konnten viel voneinander lernen“, sagt Dr. Christian Schadt.
Zum Abschluss des Lern- und Innovationsfestivals wurden am Freitag die Ergebnisse aller 14 Projektgruppen in der Säulenhalle auf Plakaten präsentiert. Die beiden Gruppen, die mit Rudi in der Holzwerkstatt gewerkelt haben, haben zusätzlich ihre fertigen Möbelstücke mitgebracht.
Das „IMPACT’24 – Lern- und Innovationsfestival“ wurde vom Referat Transfer und Entrepreneurship, dem Wissenschafts- und Kulturzentrum, dem Referat Lehrinnovation und Qualität sowie dem Projekt ERIC geplant und organisiert.
Autorin: Cindy Dötschel, 19. März 2024