Ein zweites Mal in den 3D-Drucker

 Creapolis
Bei fast jedem 3D-Druck bleiben PLA-Reste übrig, die bisher im Müll gelandet sind. Jetzt haben wir einen Drucker umgebaut, um dieses Material noch einmal verdrucken zu können.

Wenn 3D gedruckt wird, fällt fast immer Müll an. Ab und an geht ein Druck schief und beim Reinigen wirft die Düse immer einen kleinen Rest des Materials aus. Das PLA wurde immer in einem Behälter gesammelt und dann entsorgt. Bis jetzt – denn unser Techniker Jan hat einen 3D-Drucker so umgebaut, dass dieser die Reste ein zweites Mal verdruckt.

Der 3D-Drucker Creality CR-10 S5 war ursprünglich ein ganz normaler 3D-Drucker. Er wurde damals wegen seines großen Bauraums angeschafft, um ihn irgendwann umzubauen. „Ich habe den Extruder abgebaut und einen Pellet-Extruder montiert – danach musste ich diesen noch mechanisch und elektronisch anschließen“, sagt Jan. Die Druckreste aus PLA werden vor dem Druck geschreddert, damit der Pellet-Extruder es einschmelzen und dann geschmolzen extrudieren kann. Wieder einen Filamentfaden aus den Resten herzustellen wäre deutlich aufwendiger und im CREAPOLIS Makerspace momentan nicht möglich.

Hier ist noch Verbesserungspotenzial

Auch, wenn das Tool nun funktioniert und ansteuerbar ist, ist das Projekt für ihn noch nicht abgeschlossen. Jan möchte den 3D-Drucker nun Schritt für Schritt weiter optimieren. „Die elektronische Hardware vom alten Drucker ist noch dieselbe, ich habe die Firmware angepasst“, sagt Jan. Jetzt können erste Tests gefahren werden, um die passenden Parameter herauszufinden.

Der Drucker soll eine andere Steuerungsplatine bekommen. Außerdem soll die Mechanik noch an das Gewicht des Pellet-Extruders angepasst werden – dieser wiegt, vor allem mit Füllung, mehr als der Filament-Extruder, der ursprünglich an dem Tool montiert war. Die Mechanik des ursprünglichen 3D-Druckers war nicht für das Gewicht des Pellet-Extruders ausgelegt.

Am Drucker ist nun ein Pellet-Extruder montiert.

Erste Tests funktionieren

Um den Drucker zu testen, hat Jan Vasen gedruckt – mit immer besseren Ergebnissen. Dabei hat er mit unterschiedlichen Düsengrößen und -durchmessern experimentiert. In den kommenden Wochen wird Jan die Parameter, also die Druckgeschwindigkeit und die Durchflussmenge, weiter optimieren.

Auch, wenn der Drucker irgendwann optimal laufen wird, wird er nicht für qualitativ hochwertige Drucke geeignet sein. Dazu sind die 3D-Drucker Prusa i3 MK4 da, denen unser Techniker Dustyn erst vor Kurzem ein Update verpasst hat. „Der modifizierte Drucker ist für grobe Drucke gedacht, bei denen es nicht auf die Oberflächenqualität ankommt“, sagt Jan. Die Farbe ergibt sich aus der Mischung der geschredderten PLA-Reste.

Autorin: Cindy Dötschel, 6. August 2024

Nach und nach konnte Jan die Druckqualität steigern.